Autor: Sylvia

Gelesen: Das ermordete Herz

Ein Frankfurt Krimi! Die zentrale Figur ist ein Ex-Kommissar, der nicht freiwillig in Rente ist, sondern wegen eines speziellen Zwischenfalls. Seine Frau ist krank, er befürchtet das Schlimmste, oder hofft er drauf? Wochenlang hat er sie versorgt und gepflegt – beide sind am Ende. Aufgrund der vorher über Monate hinweg durchlittenen Behandlung weigerte sie sich ins Krankenhaus zu gehen. Schließlich geht sie doch. An diesem Punkt werden die Fäden ausgeworfen, die Ulrich Mannsfeldt gelungen vertüdelt und wieder entwirrt. „Eine Ermittlung im Jahr 2040“ lautet der Untertitel, auf der Innenklappe gibts eine Zeitchronik zur Orientierung. Kleiner Auszug: 2028 – Impfstoffresistente Corona-Virusvariante. Bürgerkriegsähnliche Unruhen … 2029 – Populistische Regimes in Europa, Zerfall der EU …2032 Katastrophale Dürren und Hungersnöte in Afrika, Errichtung von Gettos… 2036 KI-Fahndungscomputer. DNA-Transplantationen … 2037 Erste Große Hitze … Ein weites und attraktives Spielfeld für einen Krimi, das Setting wirft reichlich Fragen auf. Letztlich geht es um Ethik und – was sonst – Liebe und Tod. Der Autor beschreibt eine emotional wie physikalisch aufgeheizte Zukunft, in der die Sonne nicht länger eine ersehnte …

Endlich wieder raus! Skulptur-Tour

Hinterher können wirs kaum fassen: Dass uns diese wunderschöne Ecke bisher entgangen ist? Dabei sinds bis dahin nur schlappe 15 Kilometer von uns aus. Vor der Haustür sozusagen… Aber, zurück auf los: Während wir im Wald den Wendelsweg runterrollen freu ich mich riesig. Freu mich wie so oft, dass ich mir als Freie einrichten kann, einfach mal donnerstags rauszufahren. Die Luft ist so sanft, man möchte sie trinken, die Sonne scheint, die Vögel im Frühlingskoller – mehr Glück geht grad nicht. Unser Ziel: Patershäuser Wald. Dort sollen Holzfiguren stehen, soll es eine “geheime Ausstellung” geben, “tief im Wald“ wie einer auf komoot schreibt. Oj! Ob wir das finden? Na, müssen wir halt bisschen den Wald erkunden, sind wir uns einig. Doch kaum haben wir Heusenstamm verlassen, seh ichaus dem Augenwimnkel jemanden grinsen. Brems! Hey, das muss so eine Figur sein. Klasse Kerlchen. Den hätte ich gerne immer statt dem Zähneblecken-Emoji! Vor paar Wochen hatte ich bei einer Freundin auf Insta das Foto einer Eulenfigur bewundert, drauf schickte sie mir den link zu @igna_in_silvam – dem …

Lesestoff: „Heiß auf Gemüse“

Mensch Jörg! Hättste das Buch nicht ein, zwei Jahre früher schreiben können? Als ich einen verwilderten Gierschgarten hatte, in dem ich einen ganzen Ahornnachwuchswald ausgerissen und dafür Apfelbäumchen und Erdbeeren, Stachelbeer- und Himbeerstrauch, ach und noch viel mehr gepflanzt habe? Aber… ob ich dann die Geburtswehen des Buchs (über unsere Nachbarin und Freundin des Autors) überhaupt mitbekommen und das Hardcover-Ergebnis jetzt in den Händen halten würde? Allem seine Zeit. Also jetzt. Erster Eindruck: wohltuend bodenständig. Frei von rosarotem Wellness-im-Garten-Gedöns, dafür charmant und authentisch. Bis hin zu den Fotos, die schon gerne ein Profi hätte machen dürfen, aber zu dem vorgestellten Prozedere durchaus passen. Jörg, der als Fernsehjournalist Gartenthemen für den mdr beackert, hat es wie viele aus der Branche gemacht die Bücher schreiben – sich einen Fachmenschen zur Seite geholt. Allerdings wurde Experte Martin Krumbein nicht erst für das Buch angesprochen, sondern begleitet Jörg und sein Gartenprojekt schon länger. Auf den Fotos sieht man sie, ein eingespieltes Team, ob beim Beetbau oder Salatpflanzen. Sie geben viele gut verständliche und übersichtlich sortierte Praxistipps: Etwa, wie man …

Thinktank #6

Die Bewohner Shikastas, damit beschäftigt, sich selbst zu vernichten, und im Begriff, in die intensive, wenn auch kurze Endphase ihrer langen Orgie gegenseitiger Zerstörung einzutreten, standen ihrer Situation nicht ganz ahnungslos gegenüber. Es gab ganz allgemein ein Gefühl böser Vorahnung, doch stand dies in keinem Verhältnis zur Situation, noch war es wirklich auffallend darauf bezogen. Beunruhigende Warnungen häuften sich, doch bezogen sie sich stets nur auf einen Aspekt oder Teil der Situation. Sie hielten die Menschen eine Weile in Atem und wurden dann wieder vergessen, wenn eine neue Krise auftrat und vorrangig schien. In allen Ländern verstanden nur wenige Shikaster wirklich, was geschah. Doris Lessing, Shikasta (1979)

Wir waren in Berlin! – #AufstandfürFrieden

Nach dem Doppelwumms-Aufruf von Alice und Sahra fackelten wir nicht lange. Zwei Leute ein Gedanke: „Wir fahren nach Berlin!“ Und buchten Bahn und Bett für Frieden. Frieden ohne Waffen, sondern mit Verhandlung. Ja, wie denn sonst? Nach einem Jahr des immer weiter Eskalierens und Aufrüstens, des täglichen Sterbens von tausend Menschen auf beiden Seiten dieses unsäglichen Krieges. Nach den TV-Debatten, in denen immer jene dominieren (und als Eingeladene in der Mehrzahl sind), die sich für mehr Waffen aussprechen. Natürlich, sagen sie, wie denn sonst? Kann die Ukraine Russland besiegen. Dass das ein massiver Eingriff ist, der weil steuergeldfinanziert Verantwortung und Mitspracherecht impliziert – das hört man nur von wenigen. Die sowas sagen, werden als naiv abgetan. Von den meisten deutschen Journalisten, deutschen Politikern und von Ukrainern, die in Medien wie der Süddeutschen, dem Spiegel oder den ARD-Sendungen zitiert werden. Immer heißt es, die Ukraine müsse siegen, und das gehe nur mit mehr Waffen. Naiv. Erich Vad, Brigadegeneral a.D., sagte bei der Kundgebung in Berlin: „Es ist naiv zu glauben, man könne nur über Waffenlieferungen zum …

Macht Grünflächen wild!

Bisschen Making-of: Letztes Jahr bei Ernst Rieger (Rieger-Hofmann in Raboldshausen), der mir mit Kornblumensamen in der Hand erklärte, wie seine Kornblumensamenreinigungsmaschine funktioniert. Geniales Ding mit Schnecke und Puster und was nich alles! Und jetzt endlich Text Nummer eins zum Thema Wildblumen in der Schrot&Korn vom März: Warum heimische Wildblumen so wichtig sind, was das neue Naturschutzgesetz vorschreibt und was jeder selbst tun kann, um heimische Arten zu unterstützen. Sogar auf dem Balkon! Das wunderbare Blog wildermeter.de von Katharina Heuberger hat mir den Gartenmund richtig wässrig gemacht: Ab diesem Jahr wird unser Balkon noch mehr zum Bed&Breakfast für Wildbienen, Falter, Wespen und werauchimmer Spaß hat, vorbeizukrabbeln, -klettern, -fliegen. Während ich das Bioladen-Magazin auf einem unserer Gartenstühle fürs Foto platziere, umrundet mich jemand laut und kräftig brummend: eine Holzbiene! Hey! Wildblumen sind ein reichhaltiges Thema, immer neue Fenster und Bereiche haben sich mir beim Recherchieren geöffnet. Und viele Missverständnisse gezeigt, etwa, dass Borretsch oder Jungfer im Grünen eigentlich gar nicht hier zuhause sind. Rieger kann eindringlich (und hohenlohisch-witzig!) erzählen, warum es überhaupt so wichtig ist, heimisches Saatgut …