Bild des Monats: August 2015
Sprünge in der der Haut: Wo bin ich? Zuhause, Mutter. Hier? Nein! Warum habt ihr mich weggeschickt? Schwamm im Ohr, fernmündlich ausgesogen Wann kommt ihr? Jetzt. fahrn, fahrn, fahrn – hin-wo die Alten sind unterwegs so viele Niemands Warnplakate und Baken 100, 120 und Stau Wann? Warten Warten. Blakes Rapid Ukraine.. ich lege, setze, ordne ich sammle: Solidaris, Wir fahren Ihr Gut, Blumen – von Tyfoon? und Ultras heimische Früchte Schön dass ihr da seid! Der Kühlschrank? Weiß nicht Kaffee geht noch, bis Kuchen und früher – aber dann der Zweistundensprung. Da ist ein Schwamm vor meinem Gesicht. Wo ist mein Schlüssel? Ich kann nicht mehr! Angst frisst Herz Mein Schlüssel! Geklaut? mein Geld! Mein Wo-Ich im Schwamm Wir finden nichts back on the road: The good will out Gefangen in der Transzone fahrn wir, fahrn, fahrn neben uns Sportpferde die Buswand träumt Bügellaternen, wie schön Wahrschauwem Nomen est Omen und Zeichen: POKAL + Puton, OKTAN und Serum BOSCH! (mein Favorit) Im Diez-Loop überholt Cyrill Zuber Gartner rastet Unicorn ist fort. Bleibt: das …
Uh wie quietschig! Das war mein erster Gedanke, als ich den Buchtitel im Internet fand, den Bernd Pulling mir empfohlen hatte. Ich hatte nach Buchtipps für den Artikel gefragt, den ich gerade über „unsere“ Montessori-Naturschule in Ettenheim schrieb, zu dessen Gründern und Akteuren Bernd gehört. „Schau es dir an“, meinte er. Diese Schule sei so was wie ein Vorbild… Ich klickte durch die Website des Schweizer Verlags: Architektur, Design, Fotografie, Kunst… Und mittendrin ein Buch über eine (Schweizer) Alternative Schule? Als ich es dann endlich in der Hand hielt, war die Überraschung komplett: ein richtiges Buch. Nicht billig-quietschig, sondern edel-modern. Fester, matter Karton. Ein Fotoband. Mit great shots in verdammt gutem Druck. Kein Wunder, dass Bernd, der Architekt, Vater, Schulgründer, es empfiehlt. Bin sofort drin in diesem Fotoessayband. Mit Bildern wie Beat Streuli sie von dieser Schule gemacht hat, sind wir auch von den Ettenheimern zurückgekehrt. Sofort wusste ich daher, was diese Kinder dort tun, wie sie lernen. Dieses Hintergrundwissen aber muss man gar nicht haben, die Bilder sprechen selbst. Aber quatschen nicht zu. Genauso …
Gleich das erste Bild, auf das ich zusteuere, bleibt mein Favorit: Halsbandsittiche über einem Londoner Friedhof. „Posh pidgeons – schicke Tauben“ lautet der Titel. Posh, weil sie für die Londoner Normalo-Vogelwelt überirdisch grün sind; Pigdeons, weil sie in dieser Gegend Englands mittlerweile so zahlreich sind wie Tauben, erklärt Fotograf Sam Hobson. Er hat ihnen nachrecherchiert, die abendlichen Flugroute zu ihren Schlafplätzen entdeckt. Gewartet – und märchenhaft geblitzt! In diesem GDT-Ausstellungs-Jahr wurden viele märchenhafte Unschärfe-Bilder ausgezeichnet. Manchmal nur Schemen, die den Bewegungsmoment ans Herz funken. Wie jedes Jahr finde ich den Ausstellungsort genial. Die Bahnhofspassanten betreten geradezu magisch angezogen das Schaukästen-Karree. Natürlich zücken sie die Handys: ich war hier! Etwa beim Bärenbild, wo ein Eisbär durch eine Öffnung in der Schiffswand schaut. Eine fotografiert, die Zeitung untern Arm geklemmt und nimmt die Gepardin mit, die eine Gazelle jagt. Über uns riesige i-Phone-Foto-Werbebanner. Solche Bilder sind hier unten in der GDT-Welt kein Thema. Hängengeblieben sind mir: die Eule im Dunkel; der kleine (Schmetterlings)Fuchs in der Kirche: das Schneckenauge, umgeben von traumhaft schönen Lichtreflexen; dass laichende Korallenriff …
Unser Seniorkater Max war ja immer schon etwas gaga, aber jetzt – ist er altersgaga Es kommt direkt aus dem Bauch: Wiauurouhh-aah!! Wiauurouhhhaa! Selbstvergessen, Oooommm pur sozusagen. Minutenlang. Ein sattes Röhren, das am Ende oft in haltloses Geschrei kippt. Ziege? Pfau? Baby? Nein! „Was Sie da hören, ist meine Katze…“ Fast jedes meiner Telefon-Interviews startet mit diesem Hinweis. Und immer öfter höre ich dann: „Ohja, kenne ich. Wir haben auch so eine.“ Max und seine greisen Mitkatzen und Mitkater sind raus aus dem lustigen Youtube-Clip Alter, sie sind dement und das ist nicht immer komisch. Bis vor fünf Jahren noch redete niemand von dementen Haustieren. Doch je besser die medizinische Versorgung, die stressfreie Haltung, das Futter, desto so älter werden Haustiere. Und desto mehr Alterskrankheiten bekommen sie. Ganz wie der Mensch. Tierärzte beobachten das schon länger, doch die Tierbesitzer trifft der Elchtest in Sachen Pflege meist unvorbereitet. So wie uns an Silvester. Unser älterer Kater war schon immer sehr speziell in Sachen Futter. Kleine Häppchen, am liebsten vom Feinsten, bloß nix Unbekanntes, aber auch …
Mit unserer Serie „5785 Hektar – Stadtwald Frankfurt“ sind wir beim 13. Schömberger Fotoherbst, dem Internationalen Festival für serielle Reise- und Reportagefotografie. Schwarzwald wir kommen! (9. Oktober bis 8. November 2015) Barfuß auf der Borke, bäuchlings im Farn oder mit dem Tele wartend im Gebüsch: wir haben ein besonders enges Verhältnis zum Frankfurter Stadtwald. Seit 25 Jahren erkunden wir fast täglich das Grün vor unserer Haustür zu Fuß oder mit dem Rad. Erleben ihn immer wieder anders, entdecken Unbekanntes – oder genießen das Ritual der Wiederholung auf bekannten Wegen. Für manchen Städter dagegen ist schon ein Reh ein exotisches Wesen, ihm ist der Naherholungsforst ferner als der malaiische Regenwald, in dem er vorgestern noch über eine Hängebrücke lief… Diese fortschreitende Entfremdung bewegte uns dazu, unser Langzeitprojekt zur Serie „5785 Hektar – Stadtwald“ zu bündeln. Der stadtnahe Wald fasziniert uns, weil er so viele Facetten birgt. Trotz der starken Nutzung und der Geringschätzung, die manche nur für ihn übrig haben, erfüllt er tagtäglich zahlreiche Funktionen: ist Luftfilter, Wasserreservoir, Lärmschutz, Erholungsgebiet – Kultur- und Lebensraum zugleich. …