Monate: November 2021

Vom Seufzen der Leerräume

  Rumms! Aua! Halb lieg ich schon, halb stemm ich gegen – dieses Scheiß Light-Metal Kellerregal. Hab ihm nie vertraut, jetzt ists mir auf den Kopf gefallen. Die alte Schreibmaschine verpasst mir einen Hakenkuss, der Entsafter poltert ab und eine klotzschwere Kiste knapp an mir vorbei. Jesses! Tage später. Das Schrottteil entsorgt, zwei neue Regale aufgebaut, machen wir da weiter, wo es mich umgehauen hat: Beim Ausmisten in der Staubachterbahn. Pat blättert durch alte Belege, Magazine wie Focus, Jazzthetik, Stern. Kann weg, bleibt, kann weg, kann weg, kann weg… Cool sehen sie aus, diese alten Jazzthetiks. Kein bisschen altbacken oder überholt. Kannweg, bleibt. Bleibt? Zeig mal. Aah, sieht aus wie schwarz/weiß. Ist schwarz/weiß. Das Bild auf der Doppelseite zeigt – so gut wie nichts. Überschrift: „Die Leerräume im offenen Herzen der Lieder“. Poetisch. Schön. Übernächste Seite wieder so ein minimalistischer Pat Meise: Himmel und Meer. Meer und Himmel. Ja. Leerräume. Damit hat Pats Lieblingsgrafiker Matthias Grunert ein Dreieinhalb-Seiten Interview bebildert, das Jazzthetik-Autor Michael Engelbrecht mit Komponist, Sänger und Schlagzeuger Robert Wyatt und Lyrikerin Alfreda Benge …

Post aus Hohenlohe

Ich miste gerade Stapel von Briefen, Postkarten, altem Zeug aus, weil wir schweren Herzens unseren “Landsitz” geräumt haben, und ich seit Tagen Tetris der Sorte “Mach einen aus zwei Haushalten” spiele. Schon mal jemand eine Studie dazu gemacht, was so’ne Ausmisterei mit der Psyche anstellt? Fühlt sich an wie Achterbahn im Staub. Bah. Und wie ich so ächze und räume, ruft mein Handy neue Nachrichten aus. Ahh. Danke, gerne ne Pause jetzt. Was gibts? “Hohenlohe-Grüßle”, die mir Tränen in die Augen treiben. Hach, unser Rabo:   Danke dir Sarah!      

Still im Stall

mehr dazu… Als ich für ein Herstellerportrait in der Langenburger Schafkäserei fotografierte, sah ich auch dieses zufällige Stilleben. Die Eier stammen von italienischen Zwerghühnern, die auf dem Hof frei umherlaufen. Die Eier der zierlichen Hühnchen waren allgegenwärtig, denn jeder, der im Stall zu tun hat und welche findet, legt sie an einen sicheren Ort in Reichweite ab. Chefkäser Norbert Fischer: “Bei uns ist jeden Tag Ostern.”