Samstag, 29.10., 13 Uhr „Jetzt geraten sie unter Druck“, meint eine Journalistin im Camp. Viele warten jetzt auf Konkretes, Forderungen, etwas, das man kommentieren, worauf man reagieren, das man Experten vorlegen kann. „Sie müssten jetzt mal was fordern“, findet ein älterer Mann. In den Flyern stehe nichts. „Die Kritik der Programmlosigkeit kommt oft von Altlinken, die in den letzten 30 Jahren nichts bedeutendes mehr auf die Beine gestellt haben“, kontert in der heutigen Frankfurter Rundschau Kalle Lasn. Der kanadische Filmemacher gilt als Mitinitiator von occupy wallstreet und wird zum aktuellen Stand interviewt. Im Camp ist es ruhig. eine Bühne wird aufgebaut für den Kulturteil nach der Demo, die gerade durch die Stadt zieht. Leute kommen vorbei, schauen sich die Wand mit den Aushängen an, die Feuertonne, die Küche. Strickgraffiti auf den Bänken: „Bildung statt Banken“ ist auf die eine gestickt, „Resistance is fertile“ auf die andere. Sie müssen jetzt was fordern“, insistiert der Endsechziger und pocht auf die Papierschachtel, unter seinem Arm. Der Beginn einer langen, langwierigen Rede. Ob ich seine These abenteuerlich fände, occupy …