Monate: März 2015

Aus name zustand: 17.000 friedliche Protester!

  Feuer und Gewalt! Morgens um 7 ist die Welt schon angeraucht. Eine halbe Stunde nachdem der erste Heli übers Haus geknattert ist, laufen die ersten Meldungen über Twitter. Wie? Brennende Autos und Barrikaden? „Shit! Keine Gewalt!“ Bittet @Muschelschloß auf twitter. Ja, Scheiße. Bleibt aber Ausreißer von immerhin 1000 Hool-Köpfen, die für Randale gekommen sind. Da hat Frankfurt schon anderes erlebt, selbst wenn jetzt alle Medien schnappatmen. Und das heftigst, untermalt von den feurigsten Szenen und Fotos von den steinewerfendsten Schwarzer Block-upyern. Vom Machtdemonstrations- oder Self fulfilling Prophecy-Charakter des „Schutzkonzepts“, das unsere Stadt schon seit Montag in eine Festung verwandelt hat – nichts. Vom Ausschluss der Presse bei der Eröffnungsfeier – nichts. Nicht die Demonstranten haben die Innenstadt wegen Brandschatzens und Marodierens lahmgelegt, wie man angesichts der Berichterstattung denken könnte, sondern die großzügige Absperrung der Innenstadt durch die Polizei. Ausreißer hin oder her, der Morgen war krass. Autos haben gebrannt, es gibt diverse Scherben, Emotionen, Feindbilder aufzukehren. Und wieder zeigte sich, dass Streitkultur fehlt, dass Konflikte vor allem eins auslösen: Angst. Traditionell wurde also nach …

Stadtgedicht: Aussicht

Zur Feier des Tages (12.3., an dem der erste Lyriker den Leipziger Buchpreis gewann..): Hach Lyrik. Analoges twitter.   Aussicht Balkons gegenüber Kinder spielend Sonne im Nebel – Reflexe bizarrer Schönheit des Balkons gegenüber Mosaike der Lebenswahl, je tiefer desto besser der Blick über die Brüstung des Balkons gegenüber eindringend in fremdes Leben, fremde Horizonte der Brüstung des Balkons gegenüber solange Gott dieses Detail nicht im Griff hat, sagt W. hab ich nichts mit ihm zu tun Von der Brüstung des Balkons gegenüber springt ein Mädchen.