Monate: Juli 2022

Kassel fifteen

Documenta? Antisemitismus! Bang. Diskussionen an. Gut so. Mehr kann man als Ausstellungskuratorin wohl kaum erhoffen, als dass alle Welt sich aufregt und je nach Gusto hocheloquent oder pöbelig aufeinanderlosdrischt. Lasst ruhig raus, was da schwelt und stinkt. Bild ab. Schormann ab. Alle zufrieden? Das Bild hätte ich ja nun wirklich gern gesehen. Hinfahren oder nicht? Hin. Irgendwas mit Kollektiv. Grupa und Indonesien – zu mehr haben mich die SZ-Artikel nicht gebracht. Brock hat kein Bild von Qualität gesehn, andere nur das Empörende, mit den nicht zitierbaren Nazi-Symbolen. Worum ging es bei dem Bild nochmal? Achja, Gewalt. Gestern reichte es schon, ein Foto des verhüllten Bilds unerklärt als „Antisemisitismus“-Illustration zu verwenden. Genauer, als Bebilderung zum Verriss der „linksradikalen“ Haltung von Eva Menasse. OMG. Wir Beschützten. Level h Endlich da: Kassel Hauptbahnhof. Lassen die vier Lehrerinnen („Das Schlimmste ist die Verantwortung“) und den Rest des Schulschwarms schonmal vorauslaufen. Wir wolln gleich hier am Bahnhof starten. Portemonnaie in die Hand: Viermal bitte. Die Eingangslady schüttelt erfahren den Kopf. Hier keine Tickets. Nicht nur wir fragen. Nur wir aber …

Schlüssel zum Meer

Erster Tag: Bitte nicht einsteigen. Dafür To-Go-Scham im Capuccino Aber ich hatte Erdungsbesteck. Und Worte. Sichtlinks auf Wänden und Leibern: Wir schämen uns für alle, die gegen uns… Eat. Drink. Game. Repeat. Austernfischer, Austernfischer, Schaf! klappklappklapp Schaf – Stelze, Bach – Stelze. Hüpf! Stelze, fang! Staks und Kieks, durchs Gras und hoch und weg Im Weidenvorhang hängen sie Hups und flitz und hastunichtgesehn, die Schwätzer, die Gutelaunequatscher, Mückenfänger, Grasmücken mit Käppchen und klappklappklapp Auftritt Amselmann. Ahhh, Flügel durchs Ameisenbad, uns im Bernsteinblick. War spät gestern: Zeltnachbarn B Sie mit Innensicht die die Bäume umtorkelnd. Er mit beiden Rädern zum Zelt. Langer Tag gestern? Frag ich morgens an der Spüle. Sie zum ersten Mal anredend. Oh ja. Beim Deichhochlaufen gestürzt und ein Veilchen eingefangen. Sie grinst halbseitig Nimmt die Sonnenbrille ab. Wow! Nicht nur ein Veilchen, ein echter Shiner, wie die Kanadier sagen. Könnte man sogar vom Mond aus sehen… Drauf haben sie das ein oder andere Duvel getrunken. Sie grinst. Dann packt, Sie fahren nach Haus. Übrig Nachbarpaar A. Was machen die nur den ganzen …