Bild des Monats: Oktober 2019
O ihr Alle, die ihr vorübergehet alle Wege gebet Acht und schauet, ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerze. (Klage, Jeremi 12)
Revolutionen benannt nach Nelken, Rosen, Jasmin? Weil sie in Schönheit vergehn? Verloren werden wie Brillen auf bürgerlichem Asphalt? Wo auch immer Der Pfingstmund! Am Dekolleté. Die Schande? Tess of the d’Urbervilles tötete ihren Vergewaltiger und starb daran. Ein Blutfaden so fake wie echt. Ach, Blutzoll. Brennt noch immer die Weichen uns literweis. Ach Zukunft. Ach Frühling. Ach wie licht sie scheint, wie hell die Sonnenkugel und stürbe auch unsere Ahne, bliese doch zart das Buschwindmäulchen durch die Wimperwälder, überspränge Blütezeiten, trauerte im Porzelladeladen die Herbstzeitlose Wo warst du? Was hast du gesehen? Ach Stundenblume, deine Schönheit sei vergebens Sagen sie im Blumenbuch, und kennen nicht mal die Goldrebe, unsere Hoffnung auf niedagewesene Wenden am Zaun schaukelnd, immer aufs neu und sacht wie je ein Kinderherz.
Ich will ficken, aber nicht die Umwelt Könnte, hätte, wollte… Quit! Quit playing Städte! Entsiegelt! Euch! Klima schützen, Kohle stoppen Nacht-flug-verbot! Like the ocean we rise quit playing games Wake up Unterm Plastik liegt der Strand Könnte, hätte, wollte? Machen! Make Love, not CO2 Ask me, I’m a Scientist Lost in the Anthropocene Save The critical Sound of Science Our house is on fire Fahr Rad for Future Verkehrswende jetzt! Frankfurt Sightseeing Du auch? Last Minute zusammen: Zahnarzt, Scientists, Oldies for Future! Future! Future! Und zwei Tage später fliegen 2 Passagierflugzeuge leer von Bonn nach Berlin, um dort zwei deutsche CDU-Politikerinnen mit Entourage abzuholen, die nach der Verabschiedung des Klimapakets fast gleichzeitig Termine an der US-Ostküste wahrnehmen wollen, aber keine gemeinsame Reise gebacken kriegen. Wo bleibt der Shit-Storm? Mögen sie die von Quaschning (ask a scientist) geschätzen Kosten der verursachten Klimaschäden bitte aus eigener Tasche an die Fridays spenden.
Hibbel, hibbelig, hibbeliger – wir sind ne gute Stunde früher am Sammelpunkt für Neu-Isenburg – und nicht die einzigen, die schon warten. Noch nen Kaffee? Jep. Aber jetzt. Den Raben in meinem #Popupforest – unserem Beitrag zur Demo – nochmal umgesetzt und festgezurrt, dann auf zum Treffpunkt, und zusammen mit rund 60 Leuten auf den Zug aus Darmstadt warten. Polizeimotorräder kündigen sie an. Plötzlich brummt, leuchtet und flackert die Welt – sie kommen! Woohoo! Und wir steigen ein. So ist also Radeln im Pulk. Wie Tour de France für Anfänger. Sehr sehr cool – hatte ich mir schwieriger vorgestellt, doch alle halten immer irgendwie genug Abstand und auch wenn es mal eng wird ist doch immer noch Platz. Nur zwei Umfälle gesehn. Und zwar während wir standen. Uups? alles gut Sternfahren. Flow! Und Stop and Go. Wir sind viele, also stehen wir auch im Stau – in Offenbach, vor der Autobahnauffahrt, aber nicht auf der Autobahn. Fahrradfarn auf der Autobahn (Yeah, Yeah, Yeah)! Ja, Fahrrad-Farn – der macht den ersten Fahrradausflug seines Lebens …
Schonmal Tourist in der eigenen Stadt gewesen? Wir wohnen seit 35 Jahren in Frankfurt – und es ist oft so, dass wir die Möglichkeiten direkt vor der Haustür gar nicht so wahrnehmen. Der Klassiker bei uns: Freunde, die nicht in Frankfurt leben (über solche Menschen hat ja schon Goethe sich gewundert), fragen, ob wir schon die Ausstellung XY gesehen haben? Äh… nein. Oft hatten wir uns das sogar fest vorgenommen. Fast. Wären wir dort gewesen. Aber da es kein Problem ist hinzugehn, nehmen wir es uns oft solange vor, bis es dann rum ist. Aber wir bessern uns, machen einfach Termine aus mit Leuten, die vorbeikommen. Letzt war wieder so ein Moment – Sohn war da – was tun? Papa schlägt Sightseeing mit dem Bus vor? Hey! Super-Idee. Eine gute Stunde lang haben wir uns herumfahren lassen. Natürlich oben an Deck. Wir sortieren uns gerade noch, stöpseln den Audio-Guide ein, als wir merken – wir stehn ja. O-kay, hier ist Altsachs (Alt-Sachsenhausen, das Äppelwoikneipenviertel Frankfurts), aber – Hm? Hier gibts doch gar nix …
Yeah! Wir sind zum vierten Mal dabei! Unsere „Isle of Lewis, Insel der Weite“ wird neben 23 anderen Profi-Serien Teil des 15. Schömberger Fotoherbsts sein. Dem Wettbewerb und Festival der Reise- und Reportagefotografie im Schwarzwald. Wir freuen uns! Wind, Wasser, Felsen… So sehen die Basics der schottischen Isle of Lewis aus – deshab sind diese Elemente auch die Basics unserer Serie über die „Insel der Weite“. Fast vier Wochen lang erkundeten wir dafür als Reiseradler die größte der schottischen Inselkette „Äußere Hebriden“. Unser Plan: Lewis umrunden und auch ein wenig von Harris, der „nur“ durch eine Mittelgebirgskette getrennten Inselschwester anschauen – und am Ende eine Reisereportage produzieren – einige davon sind online: Hier oder hier. Wir starteten dabei mit recht unterschiedlichen Vorstellungen: Einer von uns war schon mehrmals da, zuletzt allerdings vor fast 40 Jahren – eine von uns noch nie. Lewis hat rund 20.000 Einwohner, Tendenz sinkend, weil es kaum Arbeit gibt. Allerdings kommen viele Touristen. Menschen, die die von steinernen Zeugen menschlicher Willenskraft ebenso fasziniert sind wie von der uralten Felslandschaft. Neben …