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Gelesen: Das große Los

Dieses zärtliche „Liebes“ als Anrede spukt noch durch meinen Kopf. Erst dachte zwar: Zu intim, ich luns doch nicht in fremde Tagebücher – und blätterte weiter. Doch am Ende hat mich genau diese Geschichte am meisten berührt, die ich nicht ganz gelesen hatte: Dieser Brief der Autorin an sich selbst als junge Frau. Ein zentrales Stück Reise, davon gehe ich aus. Denn: wer war man denn damals? Das junge Ich, auf dem das heutige basiert, umarmen können; es mit einem Abstand von 20, 30 Jahren betrachten… Wer dann sagen kann: „Liebes“… Gut. Auch sonst hat sie mir in den letzten Wochen immer mal einen kleinen Satz mit auf den Weg gegeben, manchmal supersimple Anmerkungen wie „Sich vom Leben überraschen lassen“. Dafür sei es nie zu spät und niemand zu alt. Man muss aber dafür eine Tür öffnen, die im Alltag wohl oft aus „Sicherheitsgründen“ versperrt ist, aus Bequemlichkeit ungeölt und verklemmt, oder die man sonstwie nicht aufkriegt, weil der Status: müd und abgelascht heißt. Für alle, die das Buch nicht kennen: Meike Winnemuth, Hamburgerin, sowie …