Alle Artikel mit dem Schlagwort: Himmel und Hölle-Preis

Bauern-Buy-out

  Leben wir nicht in wunderbaren Zeiten?! Kinder – alles ist möglich! Also, wir können reisen, auch wenn wir nicht in den gebrauchten Bundesländern leben, wir können essen so viel und billig wir wollen. Frauen können sich entscheiden – Teilzeitmutter, Kanzlerin oder sogar Aufsichtsrätin in einer Bank, hofft Viviane Reding. Monsanto kann sich ein Schweineschnitzel patentieren lassen – und jetzt gelten sogar Schimpansen als Erfindung des Menschen. Irre. „Versklavung des Lebens auf der Welt“ nennt Vandana Shiva so was wie Urheberrecht auf Saatgut, Eizellen oder Schimpansen mit Insekten-Gen. Gerade hab ich über die indische Physikerin, Aktivistin und die Trägerin des alternativen Nobelpreises 1993 und ihre Kampagne „Befreit das Saatgut“ geschrieben – und dabei fiel auf, dass Sortenschutz oder Patentrecht auf Organismen (Tier, Pflanze, Einzeller) ebenso kompliziert sind wie das Urheberrecht bei Künstlern, Fotografen, Autoren. Wer darf eine Kartoffel aus welchem Samen ziehen? Wem gehört die Kartoffel dann? Und wem das Rösti, das daraus gemacht wird? Sortenschutz heißt, wenn M. Santo eine Kartoffel gezüchtet hat, müssen die Bauern, die sie pflanzen, ihm Geld dafür bezahlen – …

Mein Blog, mein (Denk-)Zeichen!

Was wünschst du dir von mir? Fragte ich vor ein paar Monaten eine neue Rhein-Main-Freischreiberin. Da ich die Regionalgruppe hier gegründet hab und leite, denke ich mir regelmäßig Veranstaltungen aus, die uns Freien den Austausch ermöglichen und uns weiterbringen mögen. Denn: Heulen, Jammern und Zähneklappern über Medien-, Schulden- oder sonstwelche Krisen ist out. Selbst ist der Mensch. Sie wünschte sich dann einen Abend zu: „Wie werden meine Texte internetfähig?“ Also dachte ich an Vollprofis, an Blogger. Antje Schrupp angefragt und Lars Fischer und – gestern waren sie da und haben uns Freischreibern und anderen Interessierten im Frankfurter Club Voltaire ein paar Blogbasics vermittelt: 1. Bloggen ist Lebensform Antje sammelt in einer Exceldatei die Arbeitszeit fürs Blog, nimmt die dafür aufgewendete Zeit aber eher so wahr, als mache sie sich einen Tee, rede mit den Nachbarn oder schaue mal eben aus dem Fenster. Ich blogge, also bin ich. 2. Bloggen ist Leidenschaft Blogge das, was dir richtig am Herzen liegt. Was? Eigentlich egal. Es dürfen auch Kochrezepte gemischt mit Soziologie sein. Lars schreibt am liebsten über …

Meine Arbeit, mein (Frei-)Zeichen – Code of Fairness

We did it again: wieder auf der Straße. Diesmal für mehr Fairness zwischen Redaktionen und Freien Journalisten. Für die Himmel-und-Hölle-Kampagne der Freischreiber. Diesmal zu sechst plus Baby, als Delegation des Berufsverbands Freischreiber bzw. als „befreundeter Freier Fotograf“, der das Ganze fotografiert hat. Wir wollten ja nicht jammern, sondern augenzwinkernd darauf hinweisen, was wir uns unter fairen Arbeitsbedingungen so vorstellen. Darunter ist einiges so banal, dass fest Angestellte kaum glauben können, dass es uns fehlt. Deshalb haben wir Glückskekse verteilt, in denen unser Freienglück in Form weiser Sprüche eingebacken war. Die Glückskeks-Aktion lief vom 12. September bis heute, 16. in Hamburg, Bremen, Berlin, München – und hier, in Frankfurt: Wo gehen wir denn hin? Haben wir Rhein-Main-Freischreiber im Vorfeld überlegt: Frankfurter Rundschau? Die Festen dort hätten gerade sicher auch gern eine Aktion für mehr Fairness im Haus. DPA? Deutscher Fachverlag? Journal Frankfurt, Frankfurter Neue Presse? Wir einigten uns auf FAZ und Hessischer Rundfunk. 15. September, 9:15h Glückskekse! von Freischreiber! „Oh, ja gerne. Von wem?“, fragten vor der FAZ Redakteure, die einen Kindersitz im Auto, ein teures …