33 Shades of Green – Auftanken im Stadtgarten
Vom Glück des Kindischseindürfens im Garten schreibt Eva Demski. Kindisch? Aber ja! Oder was sonst soll das sein, wenn ich etwa kiekse „Komma gucken!“, nur weil sich, parbleu, mitten aus den Lanzenschwertern meiner Iris, urplötzlichst, weil bis eben unerkannt, eine flach gefaltete Blüte schiebt. So geschehen im Mai. Ja, da werde ich ein bisschen schwachsinnig vor Freude. Schließlich hatte sie drei Jahre nicht geblüht. Dazu blieb mir sogar noch eine Spannungsfrage: Gelb oder blau? Denn: eine meiner beiden Iris-Töpfe wurde mir während deren Herbstruhezeit aus dem Treppenhaus geklaut. Doch zum Glück hilft so ein Garten, versichert Demski, gegen Ärger und Grübeleien gleichermaßen. Sogar die Erderwärmung lässt sich vergessen, schließlich geht es hier um Verantwortungsübernahme: „Gießen. Mich. Jetzt.“ Eine Aktivität, bei der sich sogar krass verzwirbelte Synapsen entspannen – auf dass später und tatsächlich auch globales Denken wieder flutscht. Versteh gar nicht, weshalb ich Demskis Gartengeschichten erst jetzt für mich entdecke. Wohl, weil Gartenbücher mich eigentlich wenig locken. Jedenfalls die Sorte, die sich mit perfekt gestylten Bildern zum Wennmirsonstnichtseinfällt-Geschenk anbiedert. Hochglänzende Langeweile. Bisher gab es …