Alle Artikel mit dem Schlagwort: Die Linke

Occupy Tag zwei: Yes we camp

Kleiner Nachschlag: Es sind mehr als zwanzig Zelte (das Ordnungsamt hat also nicht ab zehn geräumt. Und das Camp ist vorerst genehmigt bis Mittwoch. In einer open space-Sitzung haben die Akteure heute Mittag einen Plan für das Vorgehen der nächsten Tage erstellt. Die Handzeichen – das Wirbeln der Hände noch oben steht für Zustimmung, nach unten für Ablehnung die Hände drehen für Rednerwechsel – heben weder den Lärmpegel, noch stören sie die Redner. Genial ausgedacht von den occupy wallstreet-Leuten. Redner auswechseln, das wurde gestern einem Linken bedeutet, der von seiner Partei sprach – heute nachdem sich ein Render von attac gemeldet hatte, wurde ihm direkt geantwortet: „Dein Redebeitrag ist willkommen, wenn du dich als Person meldest, nicht als Vertreter einer Organisation.“ Die Bundeszentrale von attac sei nicht weit weg, es wäre super, „wenn ihr sie öffnet und uns Schlafplätze oder anderes zur Verfügung stellt. Wir sind die Organsiation und wir wollen unsere Vielfalt erhalten, das ist unser Potenzial, aber wir wollen nicht, dass man uns in kleine Gruppen aufteilen kann.“ Wirbeln der Hände. Vielfalt, Kreativität …

Occupy: first we take Mainhatten

Chapeau, Wolfram Siener! Der Sprecher von Occupy Frankfurt war gestern Abend ein Zusatzgast bei Maybrit Illner. Thema des Talks: Griechenland und aktuelle Bankenkrise. Dass Wolfram Siener anfangs genau neben dem Chef der Rating-Agentur Standard and Poor’s saß, hatte schon was. Der Kameramann zeigte die beiden Gesichter nebeneinander in Großaufnahme, das allein sprach Bände. Gefragt, ob er mit dem Mann ein Problem hätte, antwortete Wolfram diplomatisch: nicht mit ihm persönlich, aber … wohl aber mit dem, was er tue. Medienstrategisch goldrichtig. Doch in Wirklichkeit geht das „ich mag dich als Mensch, aber…“ nicht. Wir sind, was wir tun. Bei Wolfram heißt das: Handeln. Jetzt. Zusammen. Gegen ein System, das uns und unsere Lebenswelt kaputt macht. Wer nicht genau weiß, worums geht: die lyrics des Cohen-Songs „First we take Manhatten“ bringen’s auf den Punkt. Der Song ist zum Leitmotiv der US-Demonstranten geworden. Kleiner Rückblick: nach den Al-Kaida Anschlägen in den USA stand er monatelang auf dem Index der Radiomoderatoren. Fondsblogger Gerd Bennewitz warnt seine Kunden jedenfalls schon mal (hier) vor dem bankenfreien Samstag in FFM, der Besetzung …