Kalter Entzug – Was alles fehlt
Ein letztes Aufbäumen, jetzt hängen sie am Boden. Kabel wie zertretne Schlangen ohne Saft: mein Computer ist tot. Finger tippen ins Leere, Facebook kennt mich nicht mehr. Die Nebenstelle meines Gehirns, Speicherort aller Pass- und Notizworte, abgeraucht. Mit ihm ins ewige digitale Rauschen entschwand auch die Transcription-Software meines Aufnahmegeräts. Dass ich das jüngste Interview jetzt doch gleich, und dabei komfortabler als je abschreiben kann, verdanke ich der netten Presse-Crew des Gerätehändlers O. und kurzfristigem Asyl auf dem PC des Fotografen P. Auch fort: Rosita! Abgeholt bei Nacht und Nebel – oder während mein PC ein letztes Mal runterfuhr. Zurückgeholt von der Agentur des Künstlers, nachdem wieder Platz war für schweres Stahlstemm-Gerät; nachdem das ganze Buchmessenvolk mitsamt Brillen, Rollkoffern, und Hotelschiffen Messe und Main geräumt hatte. Abgereist all die Tausenden von Zwangslesern, die vor einer Woche noch die acht Mega-Großraumbüros der Messe bevölkerten. Ein wenig von der Verwirrung, die diese Buchbörse immer verursacht, ist noch da. Jedenfalls bei mir und die Erinnerung ist noch frisch: Frühmorgens hin, damit mir die Verlagsvertreter von den Büchern des …