Erleuchtet: Minutes to Midnight von Trent Parke
Schon der Einband dieses Fotobuchs fasziniert: Zarte Figuren mit durchscheinenden Flügeln. Ein Schwarm Flughunde oder Fledermäuse. Kleine Ikarusse gedruckt auf grauem Leinen. Drinnen unzählige Geschichten in buntestem schwarz-weiß. Strahlende Bilder, die mal atemlos wirken, mal hechelnd geballte Lebenskraft versprühn – eingefangen vom Magnum-Fotografen Trent Parke. Ein Lichtfänger dieser Mann. Mitten unter den Menschen, Aug in Aug oder durch sie hindurch. Seine Bilder strahlen surreale Direktheit. Es geht um Liebe, Geburt, Schmerz, Tod. Was sonst wäre wichtig. Was sonst würde taugen in den Minuten bis Mitternacht. Minutes to midnight, die uns bleiben bis zum Tag X der globalen Katastrophe. Oder auch nur der persönlichen. Man erfährt nicht mehr, als das, was man in der Lage ist, selbst zu sehen. Wir haben dieses Buch zusammen mit einem der ungewöhnlichsten Ausstellungskataloge geschenkt bekommen, die wir je hatten. Kein teurer Tiefdruck, sondern billiges Faltwerk aus „Massenpapierhaltung“ für zweisechzig. Gemeinschaftswerk der Süddeutschen und Gerhard Steidl zur Ausstellung von Robert Frank in München. Mit keineswegs billigen Texten. Sie begleiten uns jetzt seit sechs Wochen. Unter anderen der von Walker Evans …