Alle Artikel mit dem Schlagwort: Ausstellung Lebensräume – Flugrouten

Entrée: Lebensräume – Flugrouten

  Noch nicht da gewesen? Hier ein paar Bilder und Texte unserer Ausstellung: Früh Zum See. Frühmorgens, wenn die Stadt noch schmale Augen hat. Die Ufer gesäumt von Suchenden. Die am Wasser sitzen, Gedanken schwimmen lassen, austreiben, auswuchern, passen. Ich wusste doch nicht, dass Städte sich verkleiden, sie drauf angewiesen sind, ihre Plätze tauschen manchmal und sich wild und heimlich ausschütten vor Lachen. Dass es so einfach wäre, Du zu sagen. Doch die Schwäne. Heben sich und tragen mich fort.   Unterm Rad Wie es formt, das tägliche Schaffen von Zukunft! Den Stein ein wenig weiter schieben dürfen. So ein Glück, ihn herabrumpeln zu sehn. Sich einspieln, hochziehn – immer rasanter hinab, geschickter die Züge hinauf. Kette und Schuss, 40 mal 45 – zähl nach. Die Welt ein Lachen im Kompass, bis die Nadel springt. In einer Sekunde nur alles gewendet, gestoppt, auf Null.   Nachtflug Ein Leuchten im Lidschlag des Monds eine Lichtspange rafft All und Rinne des Zufall. Ein Aufglühn: Verheißung, Gral, Sirius’ Sehnen. Gebannt von undeutbaren Zeichen, gebrannt vom Atem der Hoffnung. …

In Strömen: Lebensräume – Flugrouten

  Freitag, 9:30 kühl aber sonnig „Hier riechts gar nicht nach Kirche“ – als wir Freitag die Bilder hängen, schnuppern die Ersten gleich rein. Tatsächlich, es riecht nach Druck, nach Farbe – aber – wie riecht Kirche? Die Sonne scheint, die Bilder hängen, die Knäuel für die Strickaktion liegen in Körben bereit und auch die gestrickten und gehäkelten Flugzeuge sind alle fertig, harren der Ausstellungseröffnung. Die wollenen Flieger werden symbolisch für die Flugbewegungen in der Region stehen und beim Strick-In einen ebenso symbolischen Deckel bekommen… So hatte ich’s mir vorgestellt: Wenn massenhaft aktionshungrige Menschen kommen, stricken wir erst den Deckel und dann der kleinen Kirche noch ein Lärmschutzband.   Sonntag: 15 Uhr Dauerregen Aber – der Mensch denkt, die windige Windsbraut lenkt, und dann kam Sonntag. Kam alles anders. Es tritschelte, tratschte, schüttete, goss und floss. Sturzbäche waren die Gassen… Der Himmel hörte nicht auf, die Erde zu wässern. Ging auf alle über, aber nicht über uns allen auf. Jammern? Mitheulen? Die Versuchung war da, aber, wer erst mal nass ist, den kann wohl nichts …