Lyrik, Natur und Umwelt
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Die Müllsammlerin

p1-2664
 

Kreuzig der Irrgang – weißlippig – harnsauer
Schultern bewachsen mit Müll
Sie schleudert Gummifinger

Aus reinen Augen quellen Müllberge – sie sammelt
gleichmütig – unbeirrbar – sie füttert
milchig lächelnd die Abfallbehälter
kennt alle in der Stadt – kreuzt Müll – fängt Ekel
die Augen auf unscharf

An ihren Händen kleben die
Blicke der andern – sie indes greift und packt ungerührt
beugt sich, scharrt zusammen
sieht nicht die krausen Münder, gezückten Brauen, Rüschenheere
sieht sie nicht

p2-7662
 

Dann ein Schimmern – sie lächelt von der Straße hinter
ihrem Hirn, Milchmädchenhirn, runde Stirn
Wer gab ihr mein Grün?

Dünnlippig die Porzellanaugen betasten den Raum
den Raum, blau, zwischen den Brauen und Mündern,
direkt durch den Ekel blitzt sie
spitzt
jagt jedem ihren Müllhaken unter die Haut.

p1-1742

 
 
 

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