Alle Artikel mit dem Schlagwort: Naturschule

Bild des Monats: Oktober 2014

  Dieser Monatsrückblick gilt den Löwenzahnkindern, die in der Nähe von Freiburg den Montessori Naturkindergarten und die -Naturschule besuchen. Das Leitmotiv der Erwachsenen – die hier wie an allen freien Schulen Begleiter heißen – könnte man so zusammenfassen: „Kindern ermöglichen, selbstbestimmt ihre Potenziale zu entfalten“. Vor 7 Jahren waren wir zum ersten Mal da – und was uns erst hinterher bewusst wurde: es ist total leise an dieser Schule. Vielleicht weil sie das innere Entdeckerfeuer nicht verlieren, das Kinder ursprünglich antreibt. Damit sie sich überhaupt entwickeln. Gerade habe ich für einen andern Artikel viel über die motivierende Kraft nachgedacht, die das selbst bestimmte, freie Spiel (sogar bei Erwachsenen) freizusetzen vermag. Entspanntheit und ein Mit-sich-im-Einklang-sein bringt uns zur jeweils nächsten Herausforderung. So wird es nie langweilig und es macht Spaß. Der normal gestresste Erwachsene braucht für sowas eine Runde Meditation. Um die überladenen inneren Kanäle freizupusten, um wieder fokussieren zu können. Für normal ungestresste Kinder ist das die Grundeinstellung: Wenn ich schaue, schaue ich, wenn ich sitze, sitze ich, wenn ich staune, staune ich… So geht …

Draußensein beruhigt – Richard Louvs Plädoyer gegen eine „Nature deficit disorder“

Im Wald spazieren gehen? Nein danke. Vielen ist das offenbar zu langweilig. „Immer nur die Wege rauf und runter“, mault der Mann einer Frankfurter Hundebesitzerin und lehnt das Gassigehen dort rundweg ab. Je jünger der Mensch, desto langweiliger – keine action weit und breit. Außerdem: war man auch schon mal da, und Wald hat man ja auch schon im Fernsehen gesehen… In seinem Buch „Das letzte Kind im Wald?“ zitiert Richard Louv aus Interviews mit Kindern und Jugendlichen, die er nach ihrer Beziehung zur Natur gefragt hat, und ob sie gern draußen spielen. Es sind verblüffende Aussagen darunter, die die Erfahrungen vieler Eltern und Kinder auch in Deutschland bestätigen. Darüber hinaus zeigen sie, wie erschreckend groß die Distanz der Kinder zur Natur geworden ist. Louv beobachtet seit fünfzehn Jahren die schleichende aber grundlegende Veränderung von Kindheit in den USA. „Wir Babyboomer“ (geboren zwischen 1946 und 1965) werden auf lange Zeit die letzten sein, die als Kinder ganz selbstverständlich Erfahrungen in Feldern, Wiesen, Wäldern und am Wasser gemacht haben, glaubt er. Er beschreibt eine seltsame Beziehung …