Die K-Frage: Zeit für Fritz?
„Ideen sind das Geld von Morgen“ – lautet der Text eines Werbe- Plakats, der mich nicht mehr loslässt:. Die Schrift war eine Montage aus Geldscheinen. In seiner Plattheit ist es ja kaum zu überbieten, dabei ist es Werbung für den Art Directors Club. Eigentlich nicht der Rede wert, und doch. Es ist eine Weile her, da hing an fast der selben Stelle ein anderes Plakat im Zentrum ein aalglatter Jüngling, schick aufgetakelt, breites Grinsen – und die Aussage war etwa die: „Geschissen auf die Werte – eigentlich wollen wir doch alle nur eins: viel Geld verdienen (egal wie) und gut leben (egal auf wessen Kosten). Und weil die neueste Plakatierung diese platten Werbebotschaften perfekt abrundet, beschreibe ich es auch gleich noch: „Pommes im Ofen, Zeit für Fritz.“ Der Junge, für den Mama jetzt Zeit hat, (weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben die Pommes nicht selbst gemacht hat?) sitzt etwas unentspannt auf dem Tisch vor ihr. Ätzend. Das Weltbild, das Erziehungsbild, die Wortwahl. Viele sagen ja, der Journalismus sei tot (gespart) – die Werbung …