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Mach mal müßig

  Null. Kein brauchbarer Gedanke nichts. In solchen Notfällen muss ich weg vom Bildschirm. Zum Glück habe ich einen Balkon. Wind schuckelt zartgrünes Blattgefieder, Bienen beschwirren Blüte um Blüte und Sonne blitzt Schattenmuster. Langsam rutsche ich auf Standby. Hups?! Bin sofort … will eben noch… muss gleich… Ach, was! Ich lehne mich zurück, schau ins kondensverschleierte Blau. Wolkenzug, Vogelflug… Mal eben nichts wollen, nichts müssen, nur sein. Ja. Bis das Telefon heult und ich – mit tanzenden Sonnenflecken vor Augen – hineingurre: „Nein, nein. Sie stören nicht.“ Wie bitte? Auftrag hin, guter Kunde her. Ist doch glatt gelogen, kräht im Hirnkastel mein Lazy-Ich; feixt und lässt die Worte holpern. „Ja klar. Mail Ihnen. Äh. Gleich. Ihnen was. Tschühüss.“ Und jetzt? Weiter im Text oder noch mal kurz abdöseln? Ja. Schön wär’s. Doch: Nein. Die Deadline drängt. Also zurück zum PC, wo mit einem Pling diese Email ankommt: „Schreiben Sie uns was über Müßiggang?“ Was? „Müßiggang“… Hört sich nicht gerade topaktuell an. Was heißt das denn überhaupt? „Aah! Sommerferien! Weißt du noch?“ Eine Freundin kommt allein …