Die Müllsammlerin
Kreuzig der Irrgang – weißlippig – harnsauer Schultern bewachsen mit Müll Sie schleudert Gummifinger Aus reinen Augen quellen Müllberge – sie sammelt gleichmütig – unbeirrbar – sie füttert milchig lächelnd die Abfallbehälter kennt alle in der Stadt – kreuzt Müll – fängt Ekel die Augen auf unscharf An ihren Händen kleben die Blicke der andern – sie indes greift und packt ungerührt beugt sich, scharrt zusammen sieht nicht die krausen Münder, gezückten Brauen, Rüschenheere sieht sie nicht Dann ein Schimmern – sie lächelt von der Straße hinter ihrem Hirn, Milchmädchenhirn, runde Stirn Wer gab ihr mein Grün? Dünnlippig die Porzellanaugen betasten den Raum den Raum, blau, zwischen den Brauen und Mündern, direkt durch den Ekel blitzt sie spitzt jagt jedem ihren Müllhaken unter die Haut.
