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Bärlauch III: Hasta la Pasta Baby!

 

Die sind kurz vorm Platzen. Zwar ist’s grad eher ostkühlwindig, aber das wird schon… Wenige Tage noch, paar Grad mehr, dann öffnen sich die zarten Blütenknospenhüllen. Zu Füßen der alten Stadtwaldbuchen wandeln sich dann sattgrüne Bärlauchblattteppiche in weiße Blütenmeere – die immer noch verwirrend nach Knoblauch duften werden. Für Lastminute-Gerichte also am besten gleich noch am Wochenende ein paar händevoll holen. Sind die Blüten erst offen, ist die Saison gelaufen. Die Blattstruktur wird derber, der Geschmack strenger und der Nährstoffgehalt sinkt bis zum Vergilben und Absterben der Blätter im Mai oder Juni. Die Pflanzenwurzeln zieh’n ihre Kraft wieder ein. Giftig sind die Blätter übrigens in keiner Phase. Allerdings wachsen jetzt auch die Maiglöckchen – und deren Blätter sind nun wirklich giftig, sehen dem Bärlauch etwas ähnlich, riechen allerdings kein bisschen nach Knoblauch. (Mehr? Eine schöne Infoseite zum Bärlauch von Franz und Gisela Schmidt: klick). Wer lieber ganz viel Bärlauch in echt sehen und ein bisschen in echt mitnehmen will, sollte nach Eberbach am Neckar fahren. Da laufen einem die Augen über vor sattem Grün! Zwar sind vor Ort die traditionellen Bärlauchtage rum (wer hat schon mit einem so späten Frühling gerechnet), aber aglio orsolino ist noch frisch – und der Fernwanderweg Neckarsteig, an dem Eberbach liegt, gerade wonnig schön. Idyllische Streuobstwiesen, Gänse, Schafe, und mittendrin der mäandernde Neckar.

Auch nach Saisonende übrigens und unbedingt sehenswert: die Wolfsschlucht. Ein wildromantisches Stück Gegend. Wer den „Freischütz“ mag, hier soll Komponist Weber die Idee dazu gehabt haben. Damals natürlich noch ohne Seile als Handlauf und sträflichst ungesichert alles…

Und zuhause? Unser Last-Order-Gericht:

Bärlauch Pesto mit Spirellis

Mein Pesto ähnelt eher der Basilikumsauce „Pistou“ aus der Provence, was wiederum eine Abwandlung des Genueser Pestos sein soll, und statt wie in Genua mit Käse und Butter, mit gegrillten Tomaten zubereitet wird…

für zwei Leute brauchen wir : 150 g Nudeln, Bärlauch und Öl mindestens

12 bis 20 Bärlauchblätter, sorgfältig gewaschen und trockengeschleudert,
ein bisschen Petersilie
1 Teel. Sambal oelek
1-2 Teel. gemischte Salatkerne (Sonnenblumen-, Pinien-, Kürbis-Mischung) oder Walnüsse
1 Essl. geriebenen Parmesan
1 Spritzer Zitrone,
1 Teel. Essig
Salz, Pfeffer, Paprika, gemörserte oder geriebene Senfkörner – wie es passt
1 Essl. Salzwasser, damit die Sauce am Ende nicht zu trocken wird
alles in den Pürierbecher und fein pürieren und abschmcken.

Nudeln aufsetzen – nach dem Abschrecken wieder in den heißen Topf bis sie dampfen,
Pesto dazu und bisschen ziehen lassen.
Damit Farbe auf den Tisch kommt, dazu noch Kirschtomaten pur oder mit Essig und Öl.

Hasta la Pasta Baby!

 

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