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Kehrum: Dünenauge

  Salz auf meinen Augen. Wunderbar. Das Meer grau. Der Sand blau. Schwarzbunt die Menschen, Vögel, Plastikmüll. Und was los: Wow! Riesenboliden rummern übern Strand: Rettungsübung. Das sind Kerle! Mit Silberringen in den Ohren. Ein Satz Fliegende Holländer. Und alle Strandläufer zücken ihre Handys. Fotografieren und filmen sie. Uh! Der Ortsfotograf dagegen ist fort. Sein Sohn nahm das Erbe nicht. Im Laden heute Pommes, oder Klamotten. Welches Haus war das noch? Die Dünen in Wolken. Alles taucht ab. Sand, Gras und das tote Holz. Ein Mix aus Graubraungrün. Zum Festhalten nur zerwühlte Mähnen. Uralte Strandstiere, die schlafen. Als Bollwerke gegen den Sturm und wie den Märchenträumen der Ahnen entstiegen. Die roten Highlander dagegen, die hier wirklich leben, zeigen sich nicht. Leck mich Offline. Nachts raue Dunkelheit. Schluckt die Tagwelt weg. Tiefenschwärze rundum. Einsamkeit auch. Umhüllt alles wie magischer Zauber. Stillt. Schutz oder Schrei? Wieder Landwind. Bläst Sand all over. Ungerührt tauchen aus dem Dunkel Paare ineinander. Streifen Hunde mit blinkenden Halsbändern den Blick, knistern Kotbeutel im Wind. Plötzlich Irrlichter zwitschernd am Gischtsaum. Radler. Im Trupp, …

Ocean City – lyrics

Als erstes zum Strand und Mittags wieder und jeden drauffolgenden Morgen. Immer. Bis endlich die Landkruste brennt, reißt und abplatzt: Frei! Weite, Wind, Möwenschrei. Immer. Als ich Kind war, allein, zu zweit und als das Kind Kind war – seit fünfunddreißig Jahrn und, mit Wenders Handke, so ist es heute noch: Feuchtes Morgensalz verschleiert die Strandcaféscheiben, später gibt’s Appelgeback met Slagroom, Mittags Sand, abends wirft der Himmel sein rotes Feueraug ins Meer oder ins Wolkengeball. Und Laufen. Laufen am Strand. Endlos Füße, Finger durch Sand und Wasser ziehn, bis unter der Gischt die Haut dampft den Brand, den Widerpart spürn ohne Druck. Seele durchspüln, Hirn durchsieben, Herz durchpumpen Durchs Feuer springen, von Dünung zu Dünung gegen den Landwind, der ungerührt Kinderbälle ins Meer bläst, zu schnell für Mama und Papa so stark, dass Falter todblind aufs Wasser taumeln. Welle um Welle verläufts Landgeheck. Doch, wenn die See das Elementgesicht hisst, brüllend sandauf rast, hockt Angst. Schon ziehn Rettungsbrigadeure die Tore auf. SOS! Sie schäumen hinaus. Der Leuchtturm pulst Licht. Tausend Tode stirbts Landherz bis kühl …

Ocean City

Hier der PreviewLink zu unserem ersten Lyrikvideo:   Mit den Bildern aus diesem Video sind wir vertreten beim 11. Internationalen Festival für Reise- und Reportagefotografie, dem Schömberger Fotoherbst 2011. Ausstellung vom 7. bis 23. Oktober 2011.