Salz auf meinen Augen. Wunderbar. Das Meer grau. Der Sand blau. Schwarzbunt die Menschen, Vögel, Plastikmüll. Und was los: Wow! Riesenboliden rummern übern Strand: Rettungsübung. Das sind Kerle! Mit Silberringen in den Ohren. Ein Satz Fliegende Holländer. Und alle Strandläufer zücken ihre Handys. Fotografieren und filmen sie. Uh! Der Ortsfotograf dagegen ist fort. Sein Sohn nahm das Erbe nicht. Im Laden heute Pommes, oder Klamotten. Welches Haus war das noch?
Die Dünen in Wolken. Alles taucht ab. Sand, Gras und das tote Holz. Ein Mix aus Graubraungrün. Zum Festhalten nur zerwühlte Mähnen. Uralte Strandstiere, die schlafen. Als Bollwerke gegen den Sturm und wie den Märchenträumen der Ahnen entstiegen. Die roten Highlander dagegen, die hier wirklich leben, zeigen sich nicht. Leck mich Offline.
Nachts raue Dunkelheit. Schluckt die Tagwelt weg. Tiefenschwärze rundum. Einsamkeit auch. Umhüllt alles wie magischer Zauber. Stillt. Schutz oder Schrei? Wieder Landwind. Bläst Sand all over. Ungerührt tauchen aus dem Dunkel Paare ineinander. Streifen Hunde mit blinkenden Halsbändern den Blick, knistern Kotbeutel im Wind. Plötzlich Irrlichter zwitschernd am Gischtsaum. Radler. Im Trupp, den Hauptstrandaufgang hoch und ab.
Am Tag reicht wüstes Wehen, 100 Stundenkilometer, um sich abzuarbeiten. Zum Glück ist Urlaub, sonst ginge man nicht raus. Raus in die klumpnassen Dünen. In die kargen Berge der Niederlande, wo Waghälse im Sommer kreischend und freihändig Radfahren. Und Sand und Gras und Hasenköttel und Gras und Sand. Guckmal! Da wo eben noch das Langohr saß, rieseln kleine Klümpchen die Sandnarbe hinab. Wir stapfen durch Schneesand auf, ab, auf – und Weiher voraus. In einer Senke sammelt sich Wasser. Graublau. Geriffelt vom Wind. Die Highlander auch hier nicht zu sehn, nur ihre Tritte zur Tränke. Ihre Fladen. Als Nichttier, nicht von hier wär man verloren, gäbe es nicht die schwarz-weißen Zeichen im Sand. Sonst keine Haltepunkte. Wie in der Demenznacht. Aber die Dünung ist schön.
Da der Bussard! Und fort. Aufgenommen vom Wolkentief. Alles wird gewendet, will neu werden. Weißer Pfeil auf grauem Stein. Schwarzer Hund auf weißem Sand. Kontraste im Nebel. War es hier, wo die Blume des Feuers das trockene Land fraß? Pinien setzen auf sowas. Das Feuer sprengt ihnen die Zapfen auf und hinterlässt fruchtbare Asche. Überlebens- Verjüngungsstrategie. Aber diese Kaktuskiefern hier? Wendungen, Windewege. Die Entfremdung aussetzen. Undo. Hastu du gehört? Undo! Zurück. Sorry: Wir waren nicht lang genug weg, um Postkarten zu schreiben.