Alle Artikel mit dem Schlagwort: Strickrausch

Strick-Aktion: Anti-Lärmteppich für Offenbach

  Ankommen und gelobt werden: Wie schön! Und so herrliche Wolle! „Och ja – meine Reste halt.“ „Drei Tage dran gehäkelt“, verrät die Frau mit dem kirschroten Schal neben mir, als sie eine kunterbunte Decke auspackt. In der Mitte des Offenbacher Marktplatzes treffen sich heute die ausdrucksstarken Nadeln der Region und stricken gegen Fluglärm. Am zentralen Nähtisch orientieren sich die Neuankömmlinge: wer hat hier den Hut auf? Wo soll ich anstricken? Der Lärmteppich oben verhindert, dass man verstehen kann, was die beiden Initiatorinnen der Aktion eben sagen, der Lärmteppich unten auf dem Marktpflaster wächst und mäandert über den Platz. Aus Taschen und Körben quellen Maschenkombinationen verschiedenster Couleur. Und werden allesamt aneinander genäht. Bunt zu monochrom, neonorange und kraus zu traumhaft schönen Farben und Mustern. Eine Frau freut sich, seit Ewigkeiten zum ersten Mal wieder an die Nadel gekommen zu sein. Eine andere hat nen Schal dabei, und sagt kategorisch – „Ich kann nicht stricken.“ Ach was, so was verlernt man doch nicht? „Nein. Ich will nicht, hat mir noch nie Spaß gemacht, deswegen hab ich …

Strickrausch bei Occupy: “Get up stand up!…”

20.11.2011 Tadaa! Strickrausch ist da! Sechs Frauen an der Nadel. Handwerkerinnen, die multiple Verstrickungen, hintersinnige Parolen und Tags in der Mainstadt lieben ohne sich vor Fallstricken zu fürchten. Zwei links, zwei über, zwei zusammen und uffgestrickt! Strickgraffiti-Ideen im Sixpack. Kurz, Strickrausch. Strick-Einsatz 1: Stein-Kissenbezüge als Soli-Aktion für Occupy Frankfurt. Strick-Location: Mäuerchen mit Sofakissensteinen, das die EZB-Camp-Anlage mit Blick aufs Schauspiel begrenzt. Lieblingsplatz von Skatern, Bike-Hockeyspielern und Occupybesuchern. Strick-Tribute: an unsere Geburtshelfer aus München, Kommando Agnes Richter, Klaus Dietl und Steffi Müller Strick-Parole: „Get up stand up!“ Aufsteh’n also für Gerechtigkeit. Heißt für uns erst mal: Hinsetzen und Sticheln für’n Hingucker und dann: Rausgehen. Einmischen, Zeichen setzen fürs bunte Leben in dieser Stadt. Gerüscht, gerafft? Getaggt. „Wollte immer schon mal wissen, wer so was macht“, haut uns einer von Occupy an. Einer von den eher alten Wilden. Findet uns super (Danke) und klärt auf, dass wir gerade Verbotenes tun. Verschandelung durch Graffiti-Tags? Nö, Nichtachtung des Totensonntags. Totensonntag nämlich heißt: Versammlungsrecht nur auf dem Friedhof. Überall woanders sind Ansammlungen von mehr als drei Leuten verboten. So was …