Süßes Gift ohne Grenzen
See English version below Verbote, Schießereien, Blut… Als ich den Raum betrat war Stille und Aufmerksamkeit. Eine Frau türmte die Ungerechtigkeiten der Welt in Worten auf und riss diese Babeltürme auch wieder mit Worten in Stücke. Las ein kraftvolles Plädoyer für Freiheit und Frieden. Die stolze Exil-Chilenin und Poetin Silvia Cuevas Morales ließ das Blatt sinken – und die Zuhörer klatschten. Ich saß zwar mittendrin, doch ich war zu spät gekommen. Mein Navi hatte das Schillerhaus nicht gekannt, den Tagungsort des 1. Poesie-Festivals in Rödermark. Knapp zwei Dutzend Dichter um mich herum. Ich gehörte dazu, war aber noch nicht im Bild. Was war das hier, ein Manifest? Ich wusste, dass eine Vorstellungsrunde vorgesehen war. Gut, ich war eine Viertelstunde zu spät, aber sie konnten doch nicht schon alle vorgestellt sein, und gemeinsam ein Papier erarbeitet haben? Der Organisator und Initiator Peter Völker rief den Nächsten nach vorne: Julio Pavaretti. Der lächelte in die Runde und begann sein Gedicht „The naked city“ zu lesen. Was für ein wunderbarer Titel. Danach Annabel Villar mit „Für sie ist …