Abschuss – von Krähen, Gärtnern und Journalisten
Was? Die erschießen Krähen mit städtischer Erlaubnis? Und das schon seit drei Wochen und auch noch in unserem Revier?! Las ich heute morgen in einer Email. Ich wär vom Rad gefallen, hätte einer vor meinen Augen eine Krähe abgeschossen. Gebe mich hiermit als Vogelgucker und Krähenfan zu erkennen: Ich mag die schwarzen Kerls, die einen immer so genau anschauen und möglichst auf Abstand halten – außerdem habe ich gerade das Buch Krähen. Ein Porträt von Cord Riechelmann gelesen (eigentlich wollte ich heut das Buch vorstellen, mach ich noch – jetzt kommt erst die Krähenstory life). War mir bisher nicht bewusst, dass Krähen das Etikett Unglücksvogel haben. Oder dass manche Menschen glauben, Rabenvögel wie Elstern und Krähen dezimierten bösartig unsere Singvögel und fräßen Lämmer oder kleine Hunde. Schall und Mythen. Riechelmann erzählt das sehr eingängig. Erfüllt vom neuen Krähenwissen entsetzt mich das Geschieße gleich doppelt: Idioten, mitten in meiner Stadt! denke ich daher zuerst, als ich den Onlineartikel zum Krähenmord anklickte. Der Link kam von einem bisher als seriös eingestuften Absender, nur deshalb las ich …