Alle Artikel in: Fotografie

Fotoblog

Bild des Monats: März 2017

  Kant auf Kante Trotz gebrochner Beine, der Glastisch spiegelt noch immer was heute und morgen blüht Von gestern gleichwohl weht kühler Atem aus einer mundgeblasenen Zeit. Auf der Fensterbank zwei modrige Kugeln Wie sie einst glänzten, die Perlen eingeschlossner Luft, Ein Atmen Aus Atmen Als könne man das Leben anhalten Als könnten wir anders als weiter und weiter gehn Aber hoffen, wir hoffen doch Hoffen gesehen zu werden, eine Hand zu spüren Als gäbe es kein Ende und doch sind die Züge, die Lebenszüge gezählt. Am Ende befreit vom Festhalten der Dinge, vom Verlust der Ordnung Einatmen, ausatmen Hervor kam das Kind, den Teddybären im Arm die Kinderseele, offenen Munds. Sein Lächeln, eine feste Fadenlinie der Zuversicht. Tröstung aller pflegenden Hände Spürfaden zu deinem Mann Wir hielten Blumen und hielten den Glasatem der Zeit Deiner Zeit, der unseren sich mehr denn je entfernend Sahen dich, auch dich in den Ahnenkronen den Weg suchen. Mit den Erinnerungen ziehen, deine Finger zum Abschied berührend Das Verschwinden der Welt Auf deinem letzten Laken zarte Blüten Draußen der …

Licht auf Asphalt

  Ob gegossen oder gewalzt, recycelt oder gerade gemixt – frisch aufgebracht riecht Asphalt streng nach Arbeit. Dann dampft er und glänzt glatt hinter den Arbeitsmaschinen. Sobald die Baustelle verschwunden, das Straßenband wieder befahrbar, schaut niemand mehr hin. Dabei ist Asphalt ein permanenter Hingucker… Bedeckt dreiviertel der deutschen Straßen, ist einfach immer und überall. Wem die Zunge nicht brennt, dem brennen die Sohlen, schrieb Herzog. Die nackten Füße auf der Straße, so habe ich früher Städte erobert. Doch dass Asphalt, der sich an den Nähten so angenehm weich und glatt anfühlte, ein Naturprodukt sein könnte, darauf wäre ich nie gekommen. Früher nur, heute natürlich wird er synthetisch zusammengemixt oder recycelt… Früher nannte man ihn Erdpech oder Bergteer, es gab Vorkommen in der Schweiz und in Deutschland, der teuerste aber stammte vom Toten Meer aus Syrien. Schon vor 2700 Jahren haben die Menschen verstanden, damit Dächer, oder Fässer wasserdicht zu machen.   Nachvollziehbar. Und wie immer, wenn man in Archiven blättert fühlt sich die Moderne gleich weniger modern und innovativ an. Asphalt nämlich hat viel mehr …

Bild des Monats: Dezember 2016

Urlaub an der See! Als wir am 27.12.16 in Egmond ankamen freuten wir uns, am Strand einen Seestern zu entdecken. Dann noch einer und noch einer… Tags drauf wurde klar dass sie massenhaft anspült wurden. Teppiche mit hunderten Tieren, die sich noch bewegten. Einmal an Land haben sie keine Chance, wieder ins Meer zu gelangen und zu überleben. Entlang der gesamten nordholländischen Küste wurden in dieser Woche tausende Seesterne und Muscheln angespült. Ein apokalyptischer Anblick. Sobald ich mehr weiß, wird es noch einen Text dazu geben.

Vom Draußensein – und Schuss!

  Hier mal ein bisschen Making-of. So sieht es aus, wenn meise&meise sich Bäumen nähern oder vor Schnecken in den Staub werfen… Es gilt auch für uns, was Andy Goldsworthy in dem Film Rivers und Tides über seine Arbeit erzählt: „Ich brauche das Land.“ Wenn er länger nicht draußen arbeiten könne, fühle er sich abgeschnitten von sich selbst, entwurzelt. Angefangen damit, draußen mit Steinen, Erde, Wasser oder Blättern zu arbeiten, hat er als Student am Strand. Um der Enge der Hochschularbeitszimmer zu entkommen. Dort wurde er dann, anders als in den Hallen des Lehrhauses, von purer Energie mitgerissen. Dort war „Atemlosigkeit und Unsicherheit“, erinnert er und schließt: Absolute Kontrolle kann der Tod einer Abeit sein.