Alle Artikel mit dem Schlagwort: Waldsterben

Allein im Frühlicht

  Still. Nur eine Waldkäuzin zu hören. Ein Rascheln und Knacken. Die Bäume quietschen – oder weinen sie? 5 Uhr 27, Nautische Dämmerung auf dem Altkönig.     Vor lauter Holzpolter kein Wald mehr. Dafür lugt die Stadt durch die Stammlücken. Menschen-Licht gegen Menschen-Angst. Der Mond in Rückenlage. Ein paar Lärchen stehen noch, Kiefern auch. Vorher mittendrin, jetzt Solitäre. Frei. Über ihnen Mond und Flugzeuge. Ja, sie fliegen wieder. Als wäre nichts. Ja, Nur eine Aufeinanderfolge. Sagen die Kolkraben das auch? 6 Uhr 15, Bürgerliche Dämmerung an der Weißen Mauer.        

Ganz großes Klima

  Es zeugt von Schwäche und Torheit, nur das wertzuschätzen, was weit von dem Ort entfernt ist, an dem wir selbst geboren sind. Und wie weit sind wir Menschen auf der Suche nach fremden Pflanzen und Tieren gereist, ohne die Lebewesen in ihrem eigenen natürlichen Klima jemals kennengelernt zu haben. Martin Martin, 1967     Gibt es eine Schlussfolgerung? Nein, es gibt nie eine Schlussfolgerung, lediglich eine Aufeinanderfolge. Cees Nooteboom, 2002        

Buchkritik: Wild, wertvoll – Wald

Wie fängt und lenkt man das Interesse auf den Wald? Wie bringt man Menschen von Vorstellungen ab wie, „Wächst der nicht von selbst?“ oder „Ach, der ist doch eh kaputt.“ Wie bringt man sie stattdessen dahin, zu sagen „Wald muss sein“? Das Buch „Europas wilde Wälder“, im Auftrag von Greenpeace entstanden, ist ein Waldliebhaber-Augenfängerbuch. Ein Bildplädoyer pro Wald. Vor 30 Jahren setzten Umweltschützer auf Mahnung. Brachten Schilderungen und Fotos möglicher, möglichst schlimmer Konsequenzen, um Leute aufzurütteln. Waldromantik ist etwas genauso Urdeutsches wie Waldsterben – ein manisch-depressiver Umgang mit diesem Lebensraum. Vielleicht setzen deswegen neue Bücher wie das von Mauthe und Hennigsen oder Filme wie Deep Blue, die sich für die Natur einsetzen, auf das Antippen der Sinne. Nicht auf Botschaften oder Belehrung, sondern auf schöne Bilder. Zweieinhalb Jahre lang bereiste Fotograf Markus Mauthe, mit dem beneidenswerten Auftrag von Greenpeace in der Tasche, fünfzehn europäische Länder. Von den nördlichen LÄndern wie Schweden, und Norwegen üb die östlichen wie Polen und russland durch mitteleuropäische Waldgebiete in Belgien, Deutschland oder der Schweiz rüber in östliche Forste von Rumänien …