Alle Artikel mit dem Schlagwort: Tod

Bild des Monats: Dezember 2016

Urlaub an der See! Als wir am 27.12.16 in Egmond ankamen freuten wir uns, am Strand einen Seestern zu entdecken. Dann noch einer und noch einer… Tags drauf wurde klar dass sie massenhaft anspült wurden. Teppiche mit hunderten Tieren, die sich noch bewegten. Einmal an Land haben sie keine Chance, wieder ins Meer zu gelangen und zu überleben. Entlang der gesamten nordholländischen Küste wurden in dieser Woche tausende Seesterne und Muscheln angespült. Ein apokalyptischer Anblick. Sobald ich mehr weiß, wird es noch einen Text dazu geben.

Das Gedicht: Weiß

Weiß dein Kleid war weiß den ganzen Sommer lang ein Kinderkuss, ein Flirrflug, ein Blinzeln im Luftzug im Sternnebel der Pollenlust. Um ist das Spieljahr, gefaltet das Kleid, Unschuld zerfressen, Glieder bloß. Noch wehen zwischen Blauflügel und Rotschnute Wege aus Himmelerde einbahnig das Unterkleid aus Luftkammern rippt im Lichtflug das Gestern Bruch auf Bruch. Morgen, singt Wader, Morgen, wenn alle Träume geträumt, werde er wissen woher das Gift in seinen Adern. Sich bauschend derweil das Kleid des Todes im Staub der Tage verweht, verschossen: das Tanzkleid des Sommers.

Die Bestatterinnen: Sabine Kistner und Nikolette Scheidler

“Wir sehen Menschen, wo andere Leichen sehen”   Als mein Vater vor sechs Jahren starb, hatten wir schon viele Male bei Schnee oder im Regen an Gräbern gestanden. Mit unseren Eltern, Cousins, Tanten, Onkeln und auch mit Freunden und immer neu gelernt, was Rilke längst aufgeschrieben hat – dass jeder seinen eigenen Tod stirbt. Mancher wild und durch eigenen Willen durch Messer oder Eiseskälte, einsam im Heim, oder als Drogenabhängiger, urplötzlich, schwer krank. Jede, jeder ging auf ganz eigene Weise – jedes Mal furchtbar. Bei meinem Vater war ich zum ersten Mal ganz nach dran. Sein Todestag und auch die Tage danach waren von unglaublicher Intensität. Ich erinnere unseren Besuch beim Bestatter wie durch einen Vorhang. Sehe kalkweiße Wände, einen Plastikhefter mit Klarsichtfolienseiten. Darin Anzeigenbeispiele und Bilder und Preise von Särgen. Gegenüber ein Mann im schwarzen Anzug, der uns mit schwerer Miene Vorschläge macht, Särge zeigt und Urnen, und dem meine Mutter in einer Tasche die Kleidung übergibt, die mein Vater im Sarg anhaben sollte. Ganz anders mein Eindruck bei den Bestatterinnen Sabine Kistner und …