Alle Artikel mit dem Schlagwort: Medienkritik

Sechs mal, Demenz und app

  Auszeit poliert Kontraste. Oder vielleicht ist man einfach nur beim Neustart, sogar nach einem Kurzurlaub, blitzmedienblank. Um so heftiger pulsen am Tag eins die kabellosen Freunde: #geheimnis, #ausnahmslos und #rigaer94. Muss man erstmal kapieren. Während die Speicherkarte Double Exes, Dohlen und Dünen einspeist, während Tweets und fb-Posts auflaufen, die „Ich weiß was!“ zwitschern, „Hier bin Ich!“ oder „Kauf mein XY (Text/Bild/Buch sowas), also während all das piept und brummt und lädt, bleibt es auf der Strecke. Fällt es, das big picture. Die Vision, was mal bleiben soll und was man hinterlassen, besser: mitgestalten möchte. Mankell ruft uns das nach, (Niels) Quaquebeke vor – nur, die Mehrheit möchte nicht. Will nur spielen und „Ich bin dran“ rufen. Und natürlich Tipps verkaufen, wie man das Spiel am Laufen hält. Hinkriegt, nein, optimiert, sodass so viele wie möglich sich den eigenen Auftritt angucken, liken und reliken. Scheine und Likes (schein breit like Deimonds, deidelt das Autoradio nach der Grenze, bevor ich auschalte). Optimierung. Auf dass alles satt und sauber wird. Gibs durchdachte Strategien und Workshops für. Mit …

Geschmacklos: Frankfurter Rundschau

„iTod“ lautet die unerträglich geschmacklose Titelzeile der heutigen Printausgabe der Frankfurter Rundschau. Der Redakteur, der sich die ausgedacht, der CvD, der sie abgenickt hat, haben offenbar den Kontakt zum Leben der realen Welt komplett aufgegeben. Der Tod, das unfassbare Ende ist für Angehörigen und Freunde immer entsetzlich und eignet sich nicht als Pointenmarketing eines selbstverliebten Medienzirkus. Respektlos. Würdelos. Unsozial. Die Titel-Schlagzeile muss knallen okay. Aber wenn das angemessene Vokabular fehlt, platzt nur ein Rohrkrepierer.