Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kochen

Süßer die Quitten

  Dieses Gelb! Dieser zitronenrosige Duft, und unterm schützenden Flaum die kühlste, glatteste Haut. Aaah! Eine Sinnesweide. Dieses Jahr schnuppern und schmausen wir reichlich daran, denn hinterm Landhaus stehen ein paar Quittenbäumchen. Und was für welche. Nicht dass sie stattlich wären. Sind eher von gedrechselt murkeliger Gestalt, was aber sicher am Gerumpel der Baumaschinen des Nachbarn liegt und der Dürftigkeit bisheriger Beachtung. Schert sie gar nicht. Im Gegenteil, ihnen geht nicht mal bei diesen apokalyptischen Sommern die Puste aus. So ist das wohl, wenn man aus dem früheren Persien stammt. Und vertragen auch noch Frost. Und beschenken uns mit riesigen Früchten, unsre Hohenloher Birnenquitten. Und last but not least: Geschmacklich sind sie einfach nur ne Wucht. Die türkischen mögen größer sein, weicher und weniger herb, unsere aber punkten mit Aromentiefe. Deliziös. Was sag ich, Rabolicious! Seit vier Wochen etwa, seitdem uns die faustgroßen Früchte fast auf den Kopf gefallen sind beim Ernten, sind wir umgeben von diesen Gelblingen. Gucken frech vom Fensterbrett, füllen Schalen und Körbe und haben uns zu x verschieden Köstlichkeiten für jeden …

Tauwetter? Bärlauch-Risotto!

  Wir brauchen: Bärlauch, Risottoreis und Weißwein. Mindestens. Bärlauch gehört zu den ersten und zartesten Wildkräutern, die sich im Frühling aus dem Waldboden wagen. Findet man mittlerweile fast überall in Bachtälern und Feuchtgebieten. Als in diesen Breiten noch Bären gab, sollen die ganz scharf auf das Zeug gewesen sein – um ihr Gedärm nach dem Winterschlaf wieder in Gang zu bringen. Da mag was dran sein, denn der wilde Verwandte vom Knoblauch schmeckt weniger intensiv, enthält aber auch ätherisches Öl mit verschiedenen Schwefelverbindungen. Was bakterientödlich wirkt und insgesamt weniger Knoblauchgeruch als reinigende Wirkung entfaltet. Für unser Rezept also ein bis zwei Hand voll. Die Blätter über dem Boden abschneiden. Die Wurzelzwiebeln bitte in der Erde – und die professionelle Ernte den Gärtnern lassen! Gemeine Bärlauchwilderer dagegen sind Leute, die ihre SUVs oben an der Straße parken, um dann tütenweise alles, was grün ist, einzusacken (und für 1,50 bis 2 Euro das Bund verkaufen). Danach ist die Bärlauchlichtung kahl rasiert. (Da das zwar Berserker, aber keine Bären sind, werden sie leider weder sofort erschossen noch verjagt.) …